Abwertungsinventur manuell

Um das Prinzip der Abwertungsinventur zu beschreiben, sind weitere Erklärungen vorab notwendig. Die Inventur dient der Erfassung der Vermögensgegenstände nach Art, Menge und Wert zu einem bestimmten Zeitpunkt.

Die Erfassung nach Art und Menge geschieht mit der gewohnten Zählliste, auf der man die Menge des jeweiligen Artikels vermerkt, nachdem man diesen gezählt, gemessen, gewogen oder geschätzt hat.

Schwieriger wird es beim Bewerten eines bestimmten Vermögensgegenstandes. Denn zwei Artikel gleicher Art sind wahrscheinlich nicht das gleiche Wert, wenn der eine Artikel zwei Wochen auf Lager liegt und der andere zwei Jahre.

An dieser Stelle kommt die Abwertungsinventur ins Spiel. Wie Sie bei der Grafik unten erkennen können, steht auf der Zählliste der Abwertungsinventur nicht nur ein Feld zur Eingabe der Menge zur Verfügung, sondern fünf.

Wie die Menge nun auf die Eingabefelder verteilt wird, und was die einzelnen Felder bedeuten, lässt sich am besten anhand eines Beispiels erklären.

 

Angenommen von dem in der Grafik dargestellten Artikel mit der Nummer 011320 sind insgesamt 100 Stück auf Lagernummer 1. 50 Stück wurden erst letzte Woche geliefert, 20 Stück sind schon über ein Jahr auf Lager, 10 Stück schon über zwei Jahre, 15 Stück über drei Jahre und 5 Stück sind relativ neue Ausstellungsstücke.

Vor der Inventur wurden unter Einstellungen | Allgemein | Lager II -Bereich 'Abwertungsinventur' die Abwertungssätze AS0 bis AS3 mit den folgenden Werten eingetragen:

  • AS0 (Stufe 0) 0%

  • AS1 (Stufe 1) 25%,

  • AS2 (Stufe 2) 60%

  • AS3 (Stufe 3) 100%

Intern wurde festgelegt, dass Artikel, die bis zu einem Jahr auf Lager liegen, zu ihrem vollen Wert bewertet werden, über ein Jahr werden 25% abgewertet, über zwei Jahre 60 % und drei Jahre und länger werden komplett abgewertet. Unsere Ausstellungsstücke werten wir individuell, abhängig von ihrem Zustand, ab.

Unser Eintrag in die Zählliste würde, wenn wir die fünf Ausstellungsstücke haben und diese mit 5% abwerten, so aussehen:

Nach dem Erfassen der Lagerbestände werden die erfassten Werte im esoffice eingetragen, auf diese Weise kann der Lagerwert berechnet werden.

Programmfunktionen

Einstellungen

Aktivieren Sie unter Einstellungen | Allgemein | Lager II -Bereich 'Abwertungsinventur' die Option Manuell mit Abwertungsstufen gemäß Artikelalter. Es werden zusätzliche Eingabefelder für die Abwertungsstufen in Prozent angezeigt.

Legen Sie die Prozentwerte der vier Abwertungsstufen AS0 bis AS3 fest (Felder Stufe 0 bis Stufe 3).

 

Die Eingabefelder werden nur angezeigt wenn ohne tatsächliche Einkaufspreise gearbeitet wird.

Siehe auch Mit tatsächlichen Einkaufspreisen

Über die Option max. Datensätze pro Inventurblatt kann angegeben werden, wie viele Datensätze auf ein Abwertungsinventurblatt gedruckt werden. Die maximale Anzahl ist hierbei 21. Wird eine 0 eingegeben wird die Vorgabe von 15 benutzt.

Anlegen einer Abwertungsinventur

Abwertungsinventur durchzuführen

  1. Klicken Sie auf dem Register Artikel | Inventuren | Liste auf die + Schaltfläche im Navigator.

    Das Auswahlfenster Inventur Parameter wird geöffnet.

    Wählen Sie Abwertungsinventur aus.

  2. Klicken Sie auf Anlegen. Eine Bestätigungsabfrage wird angezeigt, in der noch einmal die aktuelle Geschäftsstelle und die Art der Inventur angezeigt wird.

     

    Sollte nicht die korrekte Geschäftsstelle angezeigt werden, brechen Sie den Vorgang über die Schaltfläche Nein ab und wechseln Sie die Geschäftsstelle (Siehe auch Geschäftsstelle wechseln ).

    Anschließend können Sie die Inventur erneut starten.

  3. Sie können noch Angaben zur neu angelegten Inventur ergänzen (Mitarbeiter, Beginn Datum, Buchungsdatum und Informationen). Die Geschäftsstelle kann nachträglich nicht geändert werden.

    Mit dem Start der Inventur wird das entsprechende Lager für Lagerbewegungen gesperrt, das bedeutet, es können keine Lieferscheine, Wareneingänge oder Lagerbewegungen erstellt werden können, bis die Inventur abgeschlossen ist.

  4. Wechseln Sie auf das Register Artikel | Inventuren | Artikel / Lager.

    Beim Wechseln werden die Lagerartikel eingelesen, ein Fortschrittsbalken wird dafür angezeigt. Abhängig von der Anzahl der Lagerartikel und Lager kann dieser Vorgang einige Zeit in Anspruch nehmen.

  5. Führen Sie nun die einzelnen Etappen für die Jahresinventur durch, klicken Sie dazu auf die einzelnen Schaltflächen im Bereich Etappen.

    Zählliste

    Das Anklicken der Schaltfläche Zählliste öffnet die Fenster Report drucken zum Ausdruck einer Zählliste.

    Die Zählliste ist eine Auflistung Ihrer Lagerartikel für die Inventur. Durch das Setzen der zur Verfügung stehenden Filterkriterien kann die Liste zum Beispiel auf ein Lager begrenzt werden. Somit kann für jedes Lager eine separate Zählliste ausgedruckt werden.

    Darüber hinaus kann jede Liste unterschiedlich sortiert werden.

     

    Bei einer selbst erstellten Zählliste ist es sinnvoll, ein Sortierkriterium zu wählen, das genau einem der wählbaren Kriterien entspricht. Das verhilft zur schnelleren Eingabe der gezählten Werte in die Inventur.

    Klicken Sie die Schaltfläche Zählliste an, das Fenster Report drucken wird geöffnet.

     

    Es ist erforderlich den entsprechenden Report im Programmeinstiegspunkt Inventur zu registrieren, ansonsten wird der Report nicht zur Auswahl angeboten.

    Siehe auch Tools | Reportverwaltung | Registrierung

    Wählen Sie entsprechenden Zähllisten-Report aus und starten Sie den Druck mit der Schaltfläche Drucken.

    Im SQL Wizzard kann die Sortierung der Zählliste noch angepasst werden.

    Um die Zählliste zum Beispiel nur für ein Lager zu drucken, können Sie einen Filter setzen.

    Mit Klick auf OK wird der Report gedruckt.

    Bestand scannen

    Mit Hilfe eines mobilen Datenerfassungsgerätes kann der Lagerbestand der Artikel über die vorhandenen Barcodeetiketten eingelesen werden. Eine nähere Beschreibung erhalten Sie in den entsprechenden Handbüchern des Datenerfassungsgerätes und dem externen Dokument für die Barcodefunktion.

    Darüber hinaus haben Sie bei einer laufenden Inventur die Möglichkeit, die mit dem Scanner eingelesenen Artikelmengen, mit Hilfe der Barcodedatei, in das Programm zu übernehmen und auf den Inventurbestand zu addieren.

    Hinsichtlich der Scanner-Datei gibt es Folgendes zu beachten:

    Es existiert noch keine Scannerdatei

    Wird die Schaltfläche Bestand Scannen angeklickt und beim Scanner die Senden-Funktion aktiviert. Das externe Einlese Programm erstellt eine Datei, die dann in die Datenbank übertragen und dann durch esoffice weiterverarbeitet wird.

    Es existiert bereits eine Scannerdatei

    Wird die Schaltfläche Bestand Scannen angeklickt ohne dass die Senden-Funktion des Scanners aktiviert wird. Beim externen Einlese Programm klickt man nun auf Abbrechen. Nun werden die Daten aus der vorher vorhandenen Scann-Datei ausgelesen und in die Datenbank übertragen (sollten diese Daten nicht schon bereits vorhanden sein). Danach werden diese durch esoffice verarbeitet.

    Sollten sich vorher schon Datensätze in der Datenbank befunden haben, die bisher aber noch nicht in die Inventur mit übernommen worden sind, werden diese bei den oben genannten Möglichkeiten ebenfalls durch esoffice mitverarbeitet.

    Eingabe erlauben

    Bei Anklicken der Schaltfläche Eingabe erlauben wird das Feld Inventurbestand in der Liste weiß angezeigt.

    Die manuell gezählten Werte können nun in die Liste im Feld Inventurbestand eingetragen werden.

    Da die Zählliste je nach Bedarf unterschiedlich sortiert sein kann, ist es möglich, über durch Anklicken der Spaltenüberschriften die Sortierung entsprechend der Sortierung der Zählliste zu ändern. Das ermöglicht ein einfaches Erfassen der gezählten Bestandsmengen.

    Die Abstimmsummen der jeweiligen Abwertungssätze werden manuell erfasst. Dadurch kann sichergestellt werden, dass die eingetragenen Werte den Werten auf der Zählliste entsprechen.

    Nachzählliste

    Bei Inventurzählungen können auf unterschiedliche Art Differenzen entstehen:

    • Falsche Eingabe in das Feld Bestand

    • Falsche Zählung des Bestands.

    • Echte Differenz im Bestand.

    Klicken Sie die Schaltfläche Nachzählliste an, das Fenster Inventur - Nachzählungsdialog wird geöffnet.

    Da es nicht immer sinnvoll ist, alle Artikel nachzuzählen, die eine geringfügige Abweichung aufweisen, kann in diesem Dialog eine Abweichungsgrenze (einer bestimmten Mengeneinheit, also Meter, Stück usw.) eingegeben werden. Diese Art der Abweichungsgrenze ist sinnvoll, um nicht alle Kleinteile bei geringer Differenz zu prüfen. Weiterhin ist es möglich, eine Abweichungsgrenze in EURO einzugeben. So können auch Artikel, die nur um einige wenige Mengeneinheiten abweichen (die also sonst bei Eingabe einer Abweichungsgrenze nicht beachtet würden), jedoch einen hohen Wert aufweisen, kontrolliert werden.

     

    Eingabe einer Abweichungsgrenze: 20 Mengeneinheiten.

    Alle Lagerartikel, die eine Differenz bis 20 Mengeneinheiten aufweisen, erscheinen nicht auf der Nachzählliste, sondern werden akzeptiert. Darunter würde jedoch auch eine Zentrale fallen, die einen Wert von 2.000 EURO hat. Damit diese Zentrale nicht in der Abweichungsgrenze untergeht, steht die Möglichkeit der Kombination mit der Abweichungsgrenze in EURO zur Verfügung.

    Klicken Sie auf Weiter, das Fenster Report drucken wird geöffnet.

     

    Es ist erforderlich den entsprechenden Report im Programmeinstiegspunkt Inventur zu registrieren, ansonsten wird der Report nicht zur Auswahl angeboten.

    Siehe auch Tools | Reportverwaltung | Registrierung

    Wählen Sie entsprechenden Nachzähllisten-Report aus und starten Sie den Druck mit der Schaltfläche Drucken.

    Im SQL Wizzard kann die Sortierung der Reports noch angepasst werden.

    Um die Zählliste zum Beispiel nur für ein Lager zu drucken, können Sie einen Filter setzen.

    Mit Klick auf OK wird der Report gedruckt.

    Werden bei der Nachzählliste Differenzen festgestellt, die eine solche Größe annehmen, dass der Artikel erneut nachgezählt werden sollte, kann diese Liste an den zuständigen Mitarbeiter weitergegeben werden. Um den Bestand danach wieder ändern zu können, werden die Schritte ab Eingabe erlauben erneut ausgeführt.

    Dieser Lauf kann mehrmals wiederholt werden, bis das Ergebnis zufriedenstellend ist.

    Differenzliste

    Die Differenzliste ermöglicht es festzustellen, wie sich die gesamte Differenz, die in einem Lager auftritt, zusammensetzt (ob sie positiv oder negativ ist, und bei welchen Artikeln sie auftritt).

    Das Anklicken dieser Schaltfläche öffnet die Funktion Drucken oder Report starten.

    Klicken Sie die Schaltfläche Differnzliste an, das Fenster Report drucken wird geöffnet.

     

    Es ist erforderlich den entsprechenden Report im Programmeinstiegspunkt Inventur zu registrieren, ansonsten wird der Report nicht zur Auswahl angeboten.

    Siehe auch Tools | Reportverwaltung | Registrierung

    Wählen Sie entsprechenden Differenzlisten-Report aus und starten Sie den Druck mit der Schaltfläche Drucken.

    Im SQL Wizzard kann die Sortierung des Reports noch angepasst werden.

    Um die Zählliste zum Beispiel nur für ein Lager zu drucken, können Sie einen Filter setzen.

    Mit Klick auf OK wird der Report gedruckt.

    Übernahme

    Die neuen (bzw. manuell gezählten) Werte werden in die Lagerartikel übertragen.

    Der bisherige Bestand wird entfernt.

    Bei Übernahme der Werte in die Lagerartikel wird für jeden Artikel zur Kontrolle eine Position in der Lagerbewegungsübersicht angelegt.

    Dort ist die Buchung aus der Inventur nachvollziehbar.

    Abschließen

    Die Inventur wird abgeschlossen. Die Sperrung der Lager bzw. der Artikel wird aufgehoben.

  6. Die Abwertungsinventur ist damit abgeschlossen.